Aaron1
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am 7. 2. 2013 um 10:37 |
Ich vermute fast, jeder sächsische Bengel der nicht ganz auf der Linie war (heute nennt man das ADHS) wurde zur "Kur" nach Wieck geschickt (heute gibt es für die Kinder Ritalin).
Ich kann mich noch erinnern als wir nach zwölf Stunden Busfahrt spät abends dort ankamen.
Mein erster Eindruck – meine Fresse, das ist ein Riesengelände.
Aber erziehungsmäßig hat es nicht viel geholfen, genauso wenig wie die zehnjährige Zwangsbeschulung der ich als Kind ausgesetzt war.
Als Erwachsener habe ich dann erfahren, dass das Kinderheim um 1920 im Auftrag der sächsischen Regierung entstanden ist.
Noch später habe ich entdeckt, dass es nach den Plänen des Bauhausschülers Waldo Wenzel gebaut wurde.
Und wenn man heute hin fährt?
Man hat den Eindruck, hier ist die Welt irgendwie anders.
Da liest man Straßennamen, wie "Straße der DSF" und "Hermann-Mater-Straße".
Für nicht Eingeweihte Hermann Matern war SED-Vizepräsident der sowjetzonalen Volkskammer.
Bilder zum Kinderheim gibt es in der Galerie. |
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Ortwin59
Nicht registriert
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am 17. 3. 2013 um 08:27 |
Die Bilder sind schön.
Ich habe gar nicht gewusst, dass es das Kinderkombinat noch gibt.
Im offiziellen Jargon war es ja ein Kindererholungsheim, ich habe es etwas anders in Erinnerung.
Aber es gab ja damals nur zwei Möglichkeiten – entweder dort hoch oder nach Torgau.
Torgau hätte ich vielleicht nicht überlebt, so wie einige Wiedergekommenen erzählt haben. |
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